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Dienstag, 17. Juli 2012

Wie funktioniert Siebdruck? Was kann man Schönes damit gestalten?

Maria-Christine und ich - immer auf der Suche nach Neuem und Aufregendem - besuchten vor einiger Zeit einen Siebdruckkurs. Der Kurs war ein google Zufallsresultat und M-C war sofort Feuer und Flamme. Vanessa hatte mich um einen Sonderpost zum Thema gebeten. Deshalb werde ich Euch die Technik kurz erläutern.
Der Siebdruck ist eine ziemlich komplexe Angelegenheit. Sie beginnt damit, dass man auf Motivsuche geht. Am einfachsten sind Punkte- oder Streifensiebe. Sie sind auch vielseitig einsetzbar. Doch die erste Aufgabe in unserem Kurs bestand darin, unser eigenes Motiv zu entwerfen. Ich entschloss mich dazu, ein Ahornflügel auf den Büroscanner zu legen.(Selbstverständlich erfordert das ein gewisses Täuschungsmanöver, doch ich schweife ab.) Am besten eignen sich für den Anfang übrigens recht grobe und nicht zu filigrane Motive.
Photocredit: Bastelfrau.de
Ist man mit seinem Design zufrieden, wird das Design auf einen Thermalkopierer gelegt und so eine Druckerfolie hergestellt. Es gäbe auch noch das komplexere Verfahren, gleich ein Sieb herzustellen. De facto verhält sich das mit dem Sieb nun so, dass das Motiv nun für die Druckfarbe "durchlässig" ist und der Rest des Siebes nicht. So kommt das Motiv auf den Stoff und der Rest des Stoffes bleibt unbedruckt, da die Farbe nicht durchkommt.
Dann wählt man ein Stück Stoff. Ich persönlich arbeite sehr gerne mit weißer Satinseide, da die Farben unheimlich leuchtintensiv rauskommen. Gut eignet sich auch Baumwollsatin oder gar ein T-Shirt aus Jersey. Je nach Stofftyp wird Farbe angerührt. Dabei ist es unheimlich wichtig, dass das Verhältnis der Pigmente und der Basis genau eingehalten werden. Auf detaillierten Farbkarten lässt sich der gewünschte Ton theoretisch in Vorfeld festlegen, doch in der Praxis kommt das nicht immer so raus.
Wenn die Farbe angerührt ist, wird das Sieb auf das zu bedruckende Stück Stoff gelegt. Die Farbe wird mit dem "Rakel" dreimal über die Fläche des Siebs gestrichen. Dann wird der Stoff auf einer Wäscheleine getrocknet. Nach einiger Zeit wird - vereinfacht gesprochen - der Stoff in ein "Dampfgarer" gelegt, um die Farbe zu fixieren. Ganz am Ende wird der Stoff über eine längere Zeit gewässert um die überschüssige Farbe los zu werden. Dann ist der Stoff zur weiteren Verarbeitung in Schals, Kissenbezüge, Dekoartikel, etc. bereit.
Wollt ihr sehen, was aus meinen Stoffen wurde? Hier seht ihr ein Streifensiebmuster auf Satinseide. Der Trick ist, das Sieb in verschiedenen Winkeln und mit verschiedenen Farben über den Stoff zu ziehen. Diese Technik ist sehr dankbar. Man kann auch als Anfänger wenig falsch machen. Anbei seht ihr einen bunten Schal aus Seidensatin.
Hier seht ihr einen Baumwolldruck basierend auf einem eigenen Blattdesign. Dies soll mal ein Kissen werden.
Ein weiteres Druckverfahren ist die Weißätze. Farbe wird dabei keine aufgetragen. Stattdessen wird durch die Aetze dem Stoff via Siebdruckverfahren Farbe entzogen. Bedruckt habe ich diese mauve-farbene Baumwollseide mit Ginkoblatt-, Streifen- und Punktesieb.
Ich hoffe, Euch einen kleinen, jedoch interessanten Einblick ins Siebdruckverfahren geboten zu haben. Ich finde, dass es riesigen Spaß macht und würde es bei Gelegenheit weiterverfolgen. Habt ihr auch schon mit Siebdruck gearbeitet? Würde Euch so was Spaß machen?

6 Kommentare:

  1. Das ist ja schon ne klasse Idee zu einem Siebdruckkurs zu gehen. Da wäre ich gar nicht drauf gekommen.
    Schöne Sachen.
    Habe bei Pfadfinderlagern oft die Möglichkeit mir ein TShirt in diesem Verfahren bedrucken zu lassen.

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  2. Mal abgesehen davon, dass ich nur eine riesige Sauerei verursachen würde, finde ich das super toll und würde es selbst gerne können - du hast meine vollste Bewunderung. Mal wieder ;)

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  3. spannende Sache und vor allem etwas was ich noch nie ausprobiert habe (und da will was heissen da ich shon gemalt, gezeichnet, getoepfert, etc. habe). Als Hobby find ich es aber leider wieder ungeeignet da man zu schnell "in Serie" produziert und wenn man keine Verkaufsambitionen hat - was macht man dann mit den vielen Stoffen und Schals!?

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  4. Oh man, und noch was, was ich lernen möchte. Ich habe heute schon tausend Dinge bei pinterest gesehen, die ich unbedingt machen möchte... und die Stoffe auf jeden Fall auch! Sehen ja super aus!!

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  5. Das sieht echt toll aus, nur wäre ich wahrscheinlich viel zu chaotisch das ordentlich zu machen.
    Hut ab!!

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  6. Danke, danke für diesen Post. Du glaubst gar nicht, wie begeistert ich von deinen Drucken bin. Vor allem den Stoff oben mit den bunten Drucken finde ich klasse. Ich befürchte nur, dass es für mich wirklich zu kompliziert ist, ich mags wenn es schnell und einfach geht. Aber ich glaube, so einen Kurs werde ich auf jeden Fall auch mal machen :)

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