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Sonntag, 26. August 2012

Das war's dann, Freunde!


Ich lege den Blackberry auf den Tisch. Die Visitenkarten, die suggerieren, dass ich bis vor wenigen Stunden noch wer war, platziere ich daneben. Mit einer geschenkten Sonnenblume im Plastikbeutel verlasse ich das Büro. Ein grelles Sommerlicht schlägt mir entgegen. Freiheit.

Fast sechs Jahre meines Lebens habe ich hier verbracht. "Hier" umfasst zwei Finanzmetropolen. Aufregung im Trading Room, Apathie in den Stabsfunktionen. Geheimprotokolle, sich-mal-kurz-zu-H&M-absetzen, despotische Chefs jedweder Couleur.

"Wir können Ihnen eine vielversprechende Karriere bieten!" (Zu welchem Preis?) "Mächtige Männer haben sich sehr positiv über sie geäußert!" (Wie das? Ich kann doch gar nicht ordentlich rechnen!) "Machen Sie jetzt bloß keinen Fehler, sie werden es bereuen!" (Fehler? Ich will doch nur mein Leben zurück. Meins!)

Sechs Jahre hat es gedauert, den Absprung zu finden. Obwohl ich bereits nach Monaten wusste, dass es mir nicht entspricht. Ich möchte mal wissen, weshalb ich dazu neige, Sektenanhänger zu belächeln.

Dienstag, 21. August 2012

Meine London Top Ten - Evergreens und Neuentdeckungen

1. Borough Market & Thames Walk
Ueber den Borough Market berichtete ich bereits letztes Jahr. Ein wahres Schlaraffenland, das man am besten mit leerem Magen besucht. Danach spaziert man die Themse entlang bis Southbank.
Tube: London Bridge und Waterloo Station  

2. Topshop Shoes & Accessories
Am liebsten mag ich bei Topshop die Schuhe und die Accessoires - meine geliebten Hunter Boots sind beispielsweise von hier. Obwohl ich wenig Kleidung bei Topshop einkaufe - da mir die Qualität oft zu schlecht ist - lasse ich mich gerne dort inspirieren.
Tube: Oxford Circus

3. Liberty’s Haberdashery Department
Wer gerne näht, werkelt oder sich generell an niedlichen kleinen Dingen erfreut, der ist in der Mercerieabteilung des historischen Kaufhauses gut beraten. Dort bekommt ihr die typischen Liberty’s Stoffe, Knöpfe, etc.
Tube: Oxford Circus


4. Japanische Konditorei
Ein Fleckchen Japan im Zentrum Londons mit leckeren Süßigkeiten. Ich habe bereits hier darüber berichtet.
Tube: Picadilly Circus
5. Tate Modern
Am südlichen Themsenufer lockt der Tempel der modernen Kunst. Die Photosammlung und einige der temporären Ausstellungen sind genau mein Ding. Ueber die talentfreie Anordnung gebrauchter Seifenstücke kann man sich allerdings streiten. 
Tube: Southwark

6. Marylebone High Street
Die Marylebone High ist sehr zentral gelegen. Es verirrt sich jedoch nur in den seltensten Fällen ein Tourist dorthin. Wer also das richtige London erfahren möchte, der flaniert die High Street auf und ab. Am Nordende der Marylebone High befindet sich übrigens "meine" Cath Kidston Filiale.
Tube: Bond Street oder Regent’s Park

7. Queen Mary’s Rose Garden
Dieser idyllische Garten im Inneren des Regent’s Parks ist für seine wunderschöne Blumenbepflanzung bekannt. Wir schlendern gerne am Sonntag durch den Park und gönnen uns dann einen Cappuccino auf einem typisch englischen Liegestuhl.
Tube: Regent's Park oder Baker Street
8. Le Pain Quotidien
Den cremigen Latte Macchiato dieser Kaffeehauskette trinkt man aus der alternativ anmutenden Porzellanschale. Dazu gönnt man sich ein Himbeertörtchen oder leckeres belegtes Brötchen à la Française. Letzten Samstag verbrachte ich übrigens einige entspannte Stunden mit Germangreeneyedmonster bei Le Pain in Southbank - mein erstes Bloggertreffen! 
Tube: In vielen Stadtteilen vertreten

9. Southwark Playhouse
Typisch London. Man sitzt in einem müffeligen Kellergewölbe auf unnumerierten Plätzen. Die Requisiten scheinen improvisiert und über einem donnern in regelmäßigen Abständen U-Bahn Züge vorbei. Was hingegen auf der Bühne geboten wird, ist schlichtweg Spitzenklasse. Wer im August oder September das Glück hat, in London zu sein, dem empfehle ich das Musical Mack & Mabel.
Tube: London Bridge
10. Waterstones & Paperchase on Picadilly
Eine Buchhandlung über fünf Stockwerke mit einer der besten Shop-in-Shop Papeterien. 
Tube: Picadilly Circus


Was darf auch Eurer London Top Ten nicht fehlen?

Sonntag, 19. August 2012

Glasperlen selbst herstellen - Ein DYI Tutorial

Ich wollte eigentlich über London schreiben, doch ich habe das Material noch nicht ganz beisammen. Deshalb erzähle ich Euch von meinem neuesten Hobby, nämlich dem Herstellen von Glasperlen.
Vor Urzeiten besuchte ich einen Tageskurs zum Thema Glasperlen. Da ich mich sehr gerne kreativ betätige und vor allem Neues ausprobiere, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Perlen an der Tagesordnung standen. Es machte unheimlich Spaß, mit flüssigem Glas zu hantieren, die verschiedenfarbigen Glasstäbe ineinander zu verschmelzen und am Ende ein Armband auffädeln zu können! Leider war mir die Kursleiterin total unsympathisch! Da ich ungerne mit jemandem arbeite, den ich nicht mag, wurden die Glasperlen auf die lange Bank geschoben. Als wir en famille in Venedig waren, ist meine Leidenschaft neu entfacht. Glas, soweit das Auge reicht. Kunstvoll gearbeitet. Farbkombinationen zum verlieben. Und... teuer. Zu teuer für mein Empfinden, obwohl der Preis objektiv gesehen gerechtfertigt ist, wenn man sich vorstellt, wie viele Arbeitsstunden erforderlich sind, ein solches Schmuckstück herzustellen!
Wieder zu Hause, googelte ich nach einer Möglichkeit, dieses Handwerk zu erlernen. Und wurde fündig! Ich besuche zur Zeit einen Kurs zusammen mit Menschen, die mir sympathisch sind. In einem Ambiente, was mich beflügelt. Da es einige von Euch vielleicht interessiert, wie Glasperlen hergestellt werden, stelle ich Euch den Prozess nun vor.Die Basis für die Perlen sind diese Stäbe aus Muranoglas. Ein visuelles Schlaraffenland! Davon wählt man sich eine oder mehrere Farben aus (1). Ich verwende in den marmorierten Perlen bis zu fünf Töne einer Farbfamilie.

Dann setzt man sich an den Gasbrenner. In die linke Hand nimmt man einen Metallstab, der im Vorfeld mit Perlentrennmittel bearbeitet wurde. Diesen erhitzt man leicht. Dann erhitzt man vorsichtig das Glas (2). Wenn dieses glüht und die Konsistenz von Brotteig hat, setzt man die Spitze des glühenden Glasstabes am Metallstab auf.
Durch langsames Drehen des Metallstabes wickelt man das flüssige Glas auf. Das muss man sich in etwa so vorstellen, als wickle man eine dicke Udon-Nudel auf ein Esstäbchen. In einem weiteren Schritt korrigiert man die Form der Perle noch etwas aus und kühlt sie dann in keiner Flamme ab (3). Dann lässt man sie in einem Eimer mit Sand einige Zeit abkühlen (4). Sobald die Perle vollkommen erkaltet ist, wird sie vom Stab gelöst. Das Loch wird noch ausgeschliffen, um das Trennmittel zu entfernen. Und voilà – fertig sind die Perlen!
Noch habe ich sie nicht zum Armband weiterverarbeitet. Ich bin eher perfektionistisch veranlagt und finde, dass ich noch nicht genug Perlen habe, die in Farbe, Form und Machart zusammenpassen. Ich werde Euch jedoch auf dem Laufenden halten, was Schönes aus den Perlen wird.

Dienstag, 7. August 2012

USA Special - Schöner Shoppen oder die ultimative Schnäppchenjagd

Spätestens seit meinem Kalifornien Post weiß ich, dass viele von Euch entweder konkrete USA-Pläne haben oder zumindest davon träumen. Deshalb schreibe ich heute einen Artikel über eine meiner Lieblingsaktivitäten – die Schnäppchenjagd.
Was soll ich in den USA einkaufen?
Es gibt viele Dinge, die in den USA billiger oder hübscher sind, andere jedoch nicht. In meiner Erfahrung lohnen sich preislich gesehen vor allem Kleidung, Dekogegenstände, gewisse High-End Kosmetik, Sportbekleidung und zum Teil elektronische Geräte. Normale Kosmetikprodukte und Bücher jedoch lohnen sich nicht.

Welche Läden empfiehlst Du?
Meine Lieblinge sind: Victoria’s S.ecret (U.nterwäsche), MAC, Bloomingdales (Kaufhauskette), Polo Ralph Lauren, Tommy Hilfiger, Target (alles mögliche), Barnes & Noble (Bücher), Sephora (Kosmetik). Mein Mann liebt zudem Brookstone (Gadgets) und Brooks Brothers (Bekleidung). Jüngere Leser oder Leser mit Teenagern finden womöglich an Old Navy, Abercrombie and Fitch und the Gap (alle Bekleidung) Gefallen.

Was kannst Du zum Thema Outlet-Läden berichten?
Outlet Läden bieten Ware der letzten Saison zu stark reduzierten Preisen an. Obwohl der Fokus mehr auf den Basics ist, findet man in Outlet Läden immer wieder tolle Sachen. Eine Auflistung der großen Outlet-Malls und deren Ladenverzeichnisse findet ihr hier. Mein absoluter Outlet-Favorit ist übrigens V.ictorias Secret – schöne U.nterwäsche gibt es dort sehr, sehr preiswert.
Was sind Discount Coupons und wo bekomme ich diese?
Preisnachlasse gehören zum Shopping-Alltag der USA. In fast jedem Laden gibt es irgendeine Art von Sonderangebot, während der Feiertage sogar mehrere. Oft wird man direkt nach Betreten des Ladens auf diese Specials angesprochen, ansonsten kann man sich beim hilfsbereiten Personal danach erkundigen. (Im Gegensatz zu D-Land kuckt auch keiner blöd). Schlaue Shopper durchforsten zusätzlich vor Abreise das Internet nach In-Store Coupons, z.b. hier und hier, die sich bequem ausdrucken und mitnehmen lassen.

Was ist ein tax-free weekend? Wieso sollte mich das interessieren?
In den USA stehen Netto-Preise auf den Preisschildern. An der Kasse wird jeweils je nach Bundesstaat eine Sales Tax von ca. 7%-11% dazu addiert. Allerdings gibt es in einigen Bundesstaaten so genannte tax-free weekends, was bedeutet, das an besagten Wochenende die Ware zum Nettopreis über die Tische geht.

Was ist ein Visitor’s Discount? Wer bietet diesen für Europäer an?
Die Kaufhauskette Bloomingdales und gewisse Macy’s Filialen bieten einen Discount von ca. 10% für europäische Besucher an. Es lohnt sich, am Info-Desk danach zu fragen.
Was gibt es sonst noch zu beachten?
Nimm nur wenig Gepäck und dafür im Rahmen der Gepäcklimite einen leeren Koffer mit. Notfalls kann man in den meisten Hotels für bescheidene $1.25 (+ Automaten-Waschmittel) selber waschen.

Viele von Euch kennen die USA. Was fällt Euch noch zum Thema ein? Was ist Eurer Shopping-Geheimtipp?