Meinen regelmäßigen Lesern kann mein gespaltenes Verhältnis zur Arbeit kaum verborgen geblieben sein. Um es mal deutlich auszudrücken - Ich gehe echt ungern zur Maloche. Mein einziger Lichtblick sind die Kollegen.
Dabei hatte doch alles so gut begonnen. Den ersten Job nach Abschluss der Uni machte ich mit Hingabe. Immer vier Schritte voraus. Samstags rein, wenn es sein musste. Sämtliche Freizeitaktivitäten hinten angestellt, um möglichst allen Kunden und Kollegen gerecht zu werden. Geliebt, gelobt, gefördert. Eine glorreiche Zukunft prophezeit.
Und dann – Rolltreppe abwärts. Immer dieselbe Routine. Erstickende Langeweile. Null Inspiration. Eine Bürokratie, die jedes kommunistische System in den Schatten stellt. Mittlerweile hinter die Fassaden sehend und das Potemkinsche Dorf schon aus Prinzip ablehnend. Wo bleibt die Wertschöpfung? Ich glaube nicht mehr an diese Arbeit. Und ich glaube nicht, dass das, was wir tun, unser Unternehmen oder unsere Kunden in irgendeiner Form weiterbringt. Wir belügen uns selbst. Ich hätte uns schon längst wegrationalisiert, würde ich da sitzen, wo solche Entscheidungen getroffen werden. Uns da eingesetzt, wo unser Tun auch Früchte tragen kann. Doch entweder lassen sich alle blenden oder es ist ihnen egal. Warum auch? Es wäre schrecklich unbequem. Zudem kommen die Gehaltszahlungen pünktlich, ob man was ändert, oder nicht.
Photo: Lesen tsn at
Nach nur zwei Jahren Arbeit empfinde ich schon so... und irgendwie glaube ich, dass ich mich in eine solche Nische reinmanövriert habe, dass mir die "Berufserfahrung" nirgendwo mehr gut geschrieben werden kann, so dass ein Neuanfang echt scheiße wäre... *seufz* Ich freue mich einfach weiter auf das Team jeden Tag, denn die meisten mag ich sehr.
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