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Dienstag, 16. April 2013

Geheimnis gelüftet. Hinter diesem Blog steht ein älterer Herr mit Lackschuhfetisch und Raucherlunge!

Echt? Nee, oder? Nein, nicht echt. Doch rein theoretisch möglich. Als Aficionada amerikanischer Trash-TV-Sendungen begegnen mir immer wieder online Liebschaften, bei denen ein Partner über Jahre vorgibt, jemand anders zu sein. Photos bei einem Myspace-Profil geklaut. Identität frei erfunden. Krass, denke ich mir. Und denke ein bisschen weiter.
Eigentlich ist es doch beim Bloggen genau so. Wie wissen wir denn, dass der liebgewonnene Blognachbar authentisch ist? Vielleicht ist Alice gar nicht unsere "Bubbly Blonde", sondern ein bärtiger alter Mann? (Diese These hatte Irisles Mann einst augenzwinkernd vertreten, bevor er Alice als Gast auf seiner Hochzeitsfeier begrüßen durfte.) Ich bin sicher, dass man ganze Persönlichkeiten frei erfinden kann. Auch kann ich mir gut vorstellen, dass es Blogger gibt, die das machen. Als Herausforderung, aus Spaß an der Freude oder gar mit krimineller Absicht.  

Wie unterscheidet man "fake" von echt? Gibt es Blogger, von denen ihr vermutet, dass sie ihre Identität frei erfunden haben? Wie geht ihr damit um? Los, lässt Eure Fingerchen über die Tasten flitzen, Eure Standpunkte interessieren mich sehr!

(Nur so nebenbei. Mich gibt es auch in Echt. Also die Rotblonde mit Reisefieber und Hund. Nicht den alternden Prada Liebhaber mit 'ner Marlboro im Mundwinkel.)

24 Kommentare:

  1. Da hast du ein heißes Thema angeschnitten. Zuerst muß man sich einmal klar machen, dass wir es mit virtuellen Personen zu tun haben. Einige lernen wir im Laufe der Zeit persönlich kennen, mit anderen telefoniert man auch. Aber die anderen? Leider habe ich auch schon negative Erlebnisse gehabt. Das würde mir allerdings heute nicht mehr passieren. Wichtig ist es auch, nicht zu viel von sich preiszugeben.
    Wenn man das alles bedenkt, macht Bloggen auch weiterhin Spass.
    Einen schönen Abend wünscht Dir
    Irmi

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  2. @ Irmi - Falls Du darüber berichten möchtest und es nicht zu persönlich ist, würde mich interessieren, welche negativen Erlebnisse Du mit virtuellen Bekanntschaften gemacht hast.

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  3. Tolles Thema! Irgendwie hat ja jeder von uns viele unterschiedliche Facette und nicht alle wird er im Blog ausleben. Niemand ist also 100%-ig so, wie er bloggt. Ich lese Blogs, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie authentisch sind. Aber genau weiß ich das natürlich nicht. Wenn ich sie spannend finde, könnte ich aber auch damit leben, dass eine völlig andere Person dahinter steckt. Einige Blogger habe ich schon persönlich getroffen oder schreibe Mails. Da hat bisher alles zusammengepasst. Wie andere das bei mir beurteilen weiß ich natürlich nicht, aber eine völlig andere bin ich definitiv nicht! ;-)
    Liebe Grüße!
    Sonja

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  4. P.S.: Wenn ich so darüber nachdenke fände ich es schon spannend, einen Blog o.ä. unter einer völlig anderen, ausgedachten Person zu starten. Wie lange man das durchhält? Wie viel Aufwand wäre das? Und wer würde ich dann sein??
    Mmmmh, schon ein Gedanke wert!

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  5. @ Sonja - Das mit den Facetten sehe ich genau so. Mir ist genau wie Dir die Authentizität wichtig und dass die allgemeine Story, bzw. der rote Faden den Tatsachen entspricht.

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  6. @ Sonja (2) - Aus forschungstechnischen Gründen fände ich das Projekt des erfundenen Blogs auch sehr interessant. (Doch ich glaube, ich würde es nicht über's Herz bringen, Dir geht es bestimmt genau so.) Rein theoretisch gesprochen, hätte ich Lust auf die Rolle eines alternden amerikanischen Hippies (weiblich), die in Nordkalifornien von der eigenen Scholle lebt, mit Bäumen spricht und nebenbei selbstgetöpfertes Geschirr verkauft :)

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  7. also grade bei Alice und dir kann ich meine Hand ins Feuer legen, dass es sich bei euch keineswegs um alte baertige Kettenraucher handelt (es sei denn ich habe extreme Wahrnehmungsstoerungen*lach)
    Ich muss sagen bei diesem Thema sehr blauaeugig zu sein. Denke schon, dass die meisten Blogger sich teilweise vielleicht anders darstellen als sie tatsaechlich sind, beabsichtigt oder auch nicht. Aber insgesamt vetraue ich grundsaetzlich dem was ich lese. Auf was soll ich auch sonst vertrauen in der virtuellen Welt?
    Habe (zum Glueck) auch noch nie schlechte Erfahrungen gemacht, sei's bei Blogger Dates als auch in meiner wilden Zeit der online Partnersuche :-)

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  8. Hmmm....ich bin da sicher auch zu gutgläubig. Oder aber man nennt es Vertrauensvorschuss...bisher habe ich eine Bloggerin getroffen und es war toll! Bei negativen Erfahrungen würde ich sicher auch vorsichtiger werden. Ich kann auch gar nicht genau sagen, woran ich Authentizität fest mache. Vermutlich sagt mir das einfach mein Gefühl :-)

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  9. @ GGM - Danke :)
    @ Juniwelt - Ich gehe auch nach Gefühl. Doch manchmal frage ich mich, ob man sich nicht auch bei gutem Bauchgefühl extrem täuschen kann.

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  10. Uahhhhh - da wurde mir bei Lesen echt übel! Ist ja gruselig!!
    Nicht, dass ich so weltfremd wäre und solche Gedanken noch nie gehabt hätte... - also, das es sowas gibt, nicht etwa eine falsche Identität anzunehmen.
    Tatsächlich glaube ich nicht, dass es in meinem Blogger-Umfeld einen Fake-Blog gibt, aber wenn ich, wie jetzt durch Deinen Post, wieder wachgerüttelt werde, werde ich mal Ausschau halten, ob ich jemanden entlarven kann ;)
    Liebe Grüße,
    Elke

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  11. selbst wenn du der marlboro-man wärst... püh... du unterhältst mich gut und bleibst in der virtuellen welt. (und ich hoffe einfach, dass du deine bilder nicht woanders stiehlst, das wäre nicht akzeptabel)

    schwierig wird es erst, wenn es ins real life geht, ein treffen ansteht etc. da konnte ich mich aber immer auf meinen bauch verlassen (auch wenn ich nicht immer drauf gehört habe)... ein "betrüger" hat doch sicher gar keine lust auf ein treffen?

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  12. Ein interessanter Gedanke, den du da mit uns teilst :-)
    Als ich selber noch gebloggt habe, habe ich immer darauf geachtet, ja nicht zu viel Privates zu schreiben, damit geht dann allerdings die Authentizität flöten, die ich an anderen Blogs gerade so schätze (du und Alice seid diesbezüglich sicher Paradebeispiele). Also grundsätzlich denke ich, dass sich jeder Blogger in seinem best self präsentieren will, da denke ich schon, dass manches vielleicht ausgeschmückt und schöner dargestellt ist, als es in Wirklichkeit ist/war. Klar, man sieht nie in Echt, wie die Bloggerin/der Blogger vor seinem Computer sitzt und genau den Text in die Tasten haut, der später als Blogeintrag erscheint... Aber ich persönlich fände es enorm viel Aufwand, im WWW jemand anders zu sein und eine ganze Identität aufbauen zu müssen. Da ist es doch wesentlich bequemer, einfach sich selbst zu sein ;-)

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  13. Ich bin in der Hinsicht ja so vertrauensselig, dass es mich echt schocken würde, wenn sich hier jemand total erfunden hätte. Ich könnte nach Auflösung vielleicht auch nicht mehr weiterlesen, weil ich es nicht mehr hinbekommen würde die Person so zu sehen wie sie eben ist. Und ich wäre eben enttäuscht so getäuscht worden zu sein. Fast schon Verrat wäre das...

    Ich hoffe mein Sensor funktioniert in der Hinsicht und ich habe nur "echte" Personen in meiner Liste...

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  14. Und selbst so einen fake-Blog führen... ich trau es mir von der Phantasie her zwar zu, aber ich hätte keinesfalls das Durchhaltevermögen. Und ich wäre zu faul. Wie Jessy schon sagt... man selbst sein ist doch am einfachsten :)

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  15. ich weiss gar nicht, ob eine frei erfundene identitaet nicht in wirklichkeit nur eine erweiterung deiner persoenlichkeit ist. kommt wahrscheinlich auf die absicht an. und stimmt nicht immer. aber ich finde nichts falsch daran, spielerisch mit alternativen persoenlichkeiten umzugehen. wie oft traut man sich im realen leben nicht, gewisse seiten auszuleben aus angst davor abgeurteilt oder belaechelt zu werden...

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  16. Ein interessantes Thema. Ich habe mir darüber noch nie so Gedanken gemacht. Durch das Bloggen lernt man wirklich viele Menschen mehr oder weniger kennen. Verteilt auf der ganzen Welt, ich finde das schon bemerkenswert. (Gut ich gehöre auch zu der Generation die noch nicht mit Internet aufgewaschen ist).
    Unter den Bloggern, die sich jeden Tag besuchen entstehen manchmal kleine Freundschaften oder durch Kommentare bilden sich bestimmte Meinungen über den anderen. Ob die dann wirklich zutreffend sind, ist eine andere Sache.
    Im Prinzip kann sich jeder so geben wie er will und denn anderen was vortäuschen. Den wahren Menschen oder Karakter kann man nur in der Realität kennen lernen. Selbst da gibt es Menschen, die einem was vormachen.
    Ehrliche Grüsse, Cla
    Glamupyourlifestyle.blogspot.de

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  17. @ Elke - Da bin ich gespannt ;)

    @ Julia - Ich verwende wie Du ausschließlich eigene Bilder. Doch der Aufwand ist riesig. Insofern kann ich es nachvollziehen, wenn sich Blogger welche auf dem Internet mopsen.

    @ Jessy - Da bist Du ja wieder :) Cool! Schade, dass Du nicht mehr bloggst.

    @ Alice - Ich würde nach der Auflösung auch nicht mehr weiterlesen wollen.

    @ Petra - Ich finde, es ist eine Frage der Definition. Wenn jemand im richtigen Leben jung, männlich und schwul ist, finde ich es nicht okay, so zu tun, als wäre man alt, weiblich und hetero. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man auf dem Blog die eine oder andere Seite seiner Persönlichkeit mehr betont. Ich denke, es ist auch Teil des Selbstfindungsprozesses, den durch's Schreiben reflektiert man.

    @ Cla - Guter Punkt. Auch ich finde es manchmal schwer genug, im richtigen Leben die Menschen rauszufiltern, die einem was vormachen.

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  18. Dankee:) ok dann hast du schon einiges erlebt;) schön:) jaa ich denke ein paar azsschnitte meiner Wohnung werdet ihr nach und nach zu sehen bekommen;)
    Ohje interessantes aber schweres thema. Ich vertraue niemandem so leicht übers netz;)

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  19. Wenn der Blog gut geschrieben ist, ist mir egal ob echt oder nicht. Wenn ich stutzig werde und der Blog mich nervt, dann lese ich dort nicht mehr. Schließlich soll bloggen und Blogs lesen ja Spaß machen. ;)

    LG

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  20. Eine wirklich interessante Frage. ;)

    Ich empfinde es so, dass es Mischformen gibt. Einige Blogs werden so authentisch geführt, dass man tatsächlich das Gefühl hat, einen echten Freund vor sich zu haben.

    Andere Blogs sind... hm... authentisch, aber optimiert. Sprich: Es werden nur bestimmte Facetten ausgelebt und das Leben ist wahlweise nur schön oder immer abgrundtief schlecht.

    Und dann gibt es Blogs, bei denen ich tatsächlich das Gefühl habe, dass sie relativ wenig mit der Wirklichkeit zu tun haben. Wunschdenken oder kreative Selbsteinschätzung.

    Allerdings gibt es natürlich gravierende Unterschiede zwischen Diary-, Fashion- und Lifestyle-Blogs. Die Authentizität ist mir vor allem im ersten Fall wichtig, während ich mich sonst auch gerne inspirieren oder blenden lasse. Wie authentisch sind die Vogue oder die Elle? Ist mir wurscht, wenn ich gut unterhalten werde. ;)

    Ich denke aber auch, dass es schwer oder nahezu unmöglich ist, jemanden anhand eines Blogs komplett zu "durchleuchten" und dass Überraschungen - positiv und negativ - normal sind. Denn letztendlich kann ich nur wirklich authentisch sein, wenn ich mich so gebe, wie ich bin - aber wer möchte das in der Anonymität des Internets schon machen? Das wäre Wahnsinn. ;)

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  21. Ein Thema über das ich sehr, sehr oft nachdenke. Deshalb wirst Du z.B. in meinem Blog auch kein Kind von vorne mit Gesicht fotografiert sehen ... jedenfalls nicht kenntlich.

    Konkret kann ich Dir nicht sagen, ob ich hinter einem Blog jemanden Dubioses vermute. Die 'Verfolger', die mir dubios ist, sperre ich rigoros.

    Viele liebe Grüße
    Ute

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  22. Hach, ich hätte nicht gedacht, dass das Thema so viele beschäftigt! Aber im Grunde sehen das ja alle (die hier oder auch bei mir kommentiert haben) recht ähnlich. Nur ist es jedem selbst überlassen, wie viel er von sich selbst preisgibt. Da ist es sicher auch wichtig, welche Ziele jeder mit seinem Blog verfolgt.
    Liebe Grüße und ein wunderschönes Wochenende!
    Sonja

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  23. Ich habe eine in meiner Leseliste, die postet viele Fotos ihrer Kinder in allen Lebenslagen, aber ihr eigenes Gesicht macht sie unkenntlich. Werde ihr mal den Link ganz dezent unterjubeln :)

    Wünsche Dir ein schönes Wochenende
    Liebe Grüße
    Sigi

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  24. Fantastischer Text, guter Anschlag auf ein kritisches Thema - konkret würde ich keinen Blogger 'kennen', bei dem ich eine falsche Identität vermute. Man merkt es ja einfach, wenn die Bilder zu dem Post und die Erlebnisse passen, wenn allgemein alles stimmig ist und nicht jedes x-beliebige Foto sein konnte. Dann gibt es noch die, die ihr Gesicht verbergen oder es gar vermeiden jegliche Körperteile zu zeigen (klingt ein bisschen makaber, hihi).. dann noch die Blogs, auf die man zufällig stößt und wegklickt; auf den ersten Blick schwarz, düster, von Sorgen geplagte Texte und geklaute Fotos. Nein danke, entweder Identität zeigen, verhüllen oder lassen. Bei Blogs muss ich immer ein gutes Gefühl haben, um mich wohl zufühlen, was bei deinem zum Beispiel definitiv der Fall ist.

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