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Sonntag, 27. Oktober 2013

It ain't easy, sometimes... Neues von der Bürofront

Ja, mich gibt's auch noch. Ich bin mal wieder an der Küste. Mittlerweile habe ich wieder eine Vollzeitbeschäftigung und ein Projekt, was langsam aus dem Ruder läuft. Doch nun der Reihe nach.


Wie ihr wisst, hatte ich im September ein Projekt der Mutterfirma übernommen, das eigentlich nicht in mein Tätigkeitsfeld gehört. Beim ersten Baustellen-Besuch vor Ort (Mecklenburg-Vorpommern) wusste ich zwar um die Schwierigkeiten, doch war vorsichtig optimistisch gestimmt. Doch zurück im Büro zeichnete es sich schnell ab, dass solch ein Projekt sehr schwer aus der Ferne zu steuern ist. Nicht nur das. Was ich an Unzuverlässigkeit in den letzten Wochen erlebt habe, schlägt alles. Termine wurden nicht eingehalten. Handwerker kamen zum falschen Zeitpunkt. Arbeiten wurden nur teilweise ausgeführt. Erstaunen tut es mich nicht, denn wo nicht regelmäßig kontrolliert wird... Zudem hege ich den Verdacht, dass mich jemand im großen Stil über's Ohr hauen will, denn es sind Unregelmäßigkeiten aufgetaucht. Zusätzlich sagt mir mein Bauchgefühl: "Vorsicht!" Beweisen kann ich noch nichts, doch habe ich hinter den Kulissen sehr vorsichtig eine Untersuchung eingeleitet.
Doch es ist nicht alles düster. Zufällig bin ich Lieblingscousin Moritz über den Weg gestolpert. Da wir über Whatsapp regelmäßig in Kontakt stehen, war es umso erstaunlicher, dass keiner von den Reiseplänen des anderen wusste. So haben wir einen gemütlichen Abend bei Onkel Hans-Christian verbracht. Hans-Christian stammt aus der Gegend. Er flüchtete vor den Russen und ist nach der Wende aus dem Westen ins ehemalige Kutscherhaus zurückgekehrt. Er erzählte uns "von früher", dem Leben auf den Gütern, den Zwangsarbeitern, der Flucht. Ich höre ihm sehr gerne zu, denn im Gegensatz zu meiner wesentlich jüngeren Mutter hat er einen Großteil der neueren deutschen Geschichte live miterlebt.
Am Wochenende nun bin ich in ein hübsches Hotel umgezogen, um mir neben den Plankoordination für die nächsten Tage etwas Luxus & Ruhe und Stanley lange Strandspaziergänge zu gönnen. Ob ich alles schaffe, bevor es wieder nach Hause fahre, steht in den Sternen. Ob ich in den nächsten Wochen nochmals herkommen muss, ebenfalls.
Im Moment ist es wichtig, meine Zuversicht zu erhalten. Obwohl es weder ein großes noch für die Firma besonders wichtiges Projekt ist, werde ich hier mit Dingen konfrontiert, die ich so nicht kenne. Man mag mich naiv nennen, doch ich dachte immer, die meisten Deutschen verfügen über ein Mindestmaß an Ehrlichkeit, Integrität und Arbeitsmoral. Im Moment kann ich leider den Unterschied zu den Zuständen in einer korrupten Bananenrepublik nicht mehr erkennen.   

9 Kommentare:

  1. autsch... da wüsste ich ja gern, wo das problem liegt o.O ich hoffe, das klärt sich alles!

    immerhin hast du sehrsehr schöne bilder mitnehmen können... und gute gespräche ;)

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  2. Ich drücke dir jedenfalls beide Daumen !!! Und das Wasser-Himmelsfoto ist ein Traum !!! Viele herzliche Grüsse, helga

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  3. oh, wow, glaubst du, da hat sich in den letzten jahren was veraendert? ich dachte (denke immer noch), dass es in Deutschland nicht so schlimm ist, das oberflaechlichkeit und schnelllebigkeit noch nicht vollends ueber hand gegriffen haben. hmmmm.... anyways, siehts als eine lektion an. man kann immer etwas lernen, egal was passiert. xxx

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  4. *möp* Dann schenke ich dir auch noch ne Schippe Zuversicht, die scheinst du ja am dringendsten gebrauchen zu können :) In meiner, nicht allzu langen, Karriere habe ich auch festgestellt, dass das was ich für Werte halte nicht jedem geläufig ist. Zum Glück gibt es in alle Richtungen Ausreißer und dir werden bestimmt bald wieder weniger schwarze Schafe begegnen!

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  5. Wunderschöne Fotos! :)

    Ich wünsche Dir viel Kraft, um das ganze Chaos durchzustehen!

    Liebe Grüße,

    Tanja

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  6. Hört sich nicht gut an. Aber es gibt auch ehrliche Zeitenossen, glaube mir.
    Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut wird.
    Einen schönen Abend wünscht dir
    Irmi

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  7. Tolles Fotos!
    Ich hoffe es klärt sich alles, so dass du bald weniger Stress hast und mehr Zeit zum Bloggen und entspannen :)
    alles Liebe :)

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  8. Mein Beileid, so was kann ganz schön auf das Gemüt schlagen.
    So eine Arbeitsweise ist für mich auch absolut nicht nachvollziehbar. :-/
    Ich hoffe das regelt sich noch.
    Liebe Grüße
    Christina

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  9. Ohje, das klingt aber gar nicht gut... wobei ich durchaus ein Liedchen davon singen kannst, was du hier beschreibst. Ich verzweifle auch gerade in einem Bauprojekt, wo man sich einfach nur fragt, warum manche Leute so handeln, wie sie handeln. Man muss sogar manchmal am Verstand einiger Leute zweifeln, denn schließlich sind bei uns alle nicht das erste mal in einem Bauprojekt unterwegs. Dass man allerdings noch Untersuchungen einleiten muss, da man an der Ehrlichkeit der Leute zweifelt, ist schon ein dickes Ding. Ich hoffe sehr, dass sich alles irgendwie klärt und du vor allem deine Nerven behältst. Ich wünsche es dir!!

    Deine Bilder sind wie immer wunderschön... du hast so ein tolles Auge für bestimmte Szenen. Gefällt mir immer wieder sehr. <3

    Alles Liebe
    Anni

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