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Dienstag, 23. Juli 2013

Jet Setting Doggies and Babies?


Jeder, der mich ein wenig besser kennt, wird euch schmunzelnd erzählen, dass ich gerne meine Meinung grundlegend ändere. Nervig, finden einige. Man lernt immer wieder dazu, finde ich.
Doch nun zur Story. Wenn ich für einen Langstreckenflug einchecke, bitte ich das Lufthansafräulein, mich ja nicht in die vorderste Reihe zu setzen. Denn da sind meist die putzigen Kleinen in ihren Liegebettchen platziert. Die - im schlimmsten Fall - von Singapur nach Frankfurt durchbrüllen. Sitze ich dennoch ungünstig und der Super Gau tritt ein, muss ich mich beherrschen, die Eltern nicht mit der Frage anzusprechen, ob der kleine Schreihals denn keine Oma hätte, bei der man ihn parken könnte? Da hätten schließlich alle Beteiligten mehr davon.
Doch nun ist – mal wieder - alles anders. Denn ich habe einen Hund. Und kann plötzlich nachvollziehen, wie bereichernd es ist, die kleinen Zwei- und Vierbeiner an den schönsten Orten dabei zu haben. Im Sand kann man ja so toll buddeln, schnüffeln und nach Mäusen jagen. Endlich kann ich nachvollziehen, warum man Babies den Langstreckenflug zumutet.
Mit meiner neu gewonnenen Erkenntnis schlich ich also bei Fressnapf um die Flugboxen. Man könnte ja, eventuell... "Garantiert nicht nach Amerika!", unterbricht mein Mann meine Gedanken. Nein, einen Langstreckenflug wollte ich Stanley nicht zumuten. Doch vielleicht könnte man den Doggie zu unserem Familientreffen mitnehmen, was dieses Jahr bei den Schwiegereltern stattfinden sollte? Nach einigen Abklärungen buchten wir die Flüge und kauften die Flugbox.
Um Stanley optimal auf den Flug vorzubereiten, spielten wir ab und an mit ihm Flugsimulator. Das heißt, wir setzten den Doggie in die Box, saugten im Dunklen lautstark Staub und rüttelten im Hinblick auf Turbulenzen an der Box. Nachdem sich Stanley von unserem Theater wenig beeindruckt zeigte, konnte die große Reise losgehen.
Vor dem Flug gab ich ihm im Abstand von zwei Stunden je 6 Tröpfchen Rescue Remedy für Haustiere. Dann setzten wir den Hund problemlos in die Box und gaben ihn ab. Ich kann nicht behaupten, dass ich während des Fluges sehr entspannt war. Ständig lauschte ich nach nicht vorhandenem Stanley-Gewinsel. Doch als wir am Ankunftsflughafen am Gepäckband standen und als erstes die Box mit unserem übelst gechillten Hundi auf dem Band die Runde drehte, wusste ich, dass wir ihn öfter mitnehmen können. (Als er uns dann durch’s Gittertürchen erspähte, war die Wiedersehensfreude groß. Die hüpfende und bellende Box sorgte für einige Lacher in der Ankunftshalle.)
Was würde ich anderen Menschen raten, die überlegen, mit ihrem Hund zu fliegen? Ich finde es gut machbar, wenn folgende Bedingungen gegeben sind:
1. Das Tier zeigt keinen Stress oder Angst beim Einchecken oder nach dem Flug.
2. Man macht Urlaub bei der Familie oder Freunden, die ebenfalls einen Hund haben oder bereit sind, einen aufzunehmen. Eine hundetaugliche Ferienwohnung funktioniert sicher auch.
3. Die Urlaubsdestination eignet sich für Hundeferien.
4. Man ist gut vorbereitet, hat notwendige Impfungen machen lassen und die benötigte Doggie Ausrüstung im Gepäck.
5. Die Flugzeit ist maximal 3 Stunden und der Flug wird von einer vertrauenswürdigen Airline durchgeführt (z.b. Lufthansa).

10 Kommentare:

  1. übelst gechillt :D

    spannend... aber er hat's ja gut überstanden. schön :)

    fly, stan!

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  2. Hach, Stanley ist ein echter Held!!! Ich kann gar nicht genug von ihm bekommen :)

    LG
    Nina

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  3. Ich freue mich, von Dir zu lesen und stelle fest, Stanley ist mit dem bereits Reisevirus infiziert...;-) Er macht einen entspannten und sehr neugierigen Eindruck.

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  4. Wow, dass er das so mitgemacht hat, toll!
    Und ja, ein Mädchen ;-)
    Liebe Grüße! Sonja

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  5. Schön, dass Stanley alles sehr gelassen sieht. einen solchen Hund kann man mitnehmen - aber es gibt auch andere. genau wie bei den lieben Kleinen.
    Einen schönen Abend wünscht Dir
    Irmi

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  6. Die bellende Box :D Klasse!

    Er ist halt definitiv euer Hund: reisefreudig :) Ich hab es früher immer bedauert die Katze nicht mit auf Reisen nehmen zu können, hätte ich einen Hund, wäre der wohl auch immer mit von der Partie :)

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  7. Chrchrchr...Du wärst dann wahrscheinlich (vor Stanley) einer der Passagiere gewesen der ich das Spucktuch meines Sohnes um die Ohren gehauen hätte ;). Meist sind es die mitreisenden Menschen die uns das Leben als Familie schwer machen. Aber man muss das halt erst selber erfahren um sich vll. ein Bild machen zu können. Ich habe jedenfalls keinen Bock nur in den Schwarzwald zu fahren, nur weil ich Kinder habe. Und den hüpfenden und bellenden Riesenkasten stell ich min in der Tat auch sehr amüsant vor. LG, Nadine

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  8. Hey, großartig dass es so gut geklappt hat. Ich hätte wie Du den Flug auch nicht genießen können, aber jetzt wisst ihr ja, dass er das gut ab kann. ;D

    LG

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  9. Haha, euer Flugsimulator hat mich nun wirklich zum Lachen gebracht :)

    Schön, war er so gechillt.

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  10. Ich musste jetzt ein paar Mal laut lachen ;)

    Gleich im ersten Teil finde ich mich wieder... ich hab auch wenig für schreiende Kinder übrig, zumal die komischerweise IMMER da sind wo ich bin, ob beim Arzt, im Supermarkt oder im Zug *seufz*

    Und Stanley hab ich eh schon ins Herz geschlossen :) über die hüpfende Box hätte ich mich köstlich amüsiert!

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