Nun ist es
offiziell. Wir haben einen Hund. Einen großen, zweijährigen Rüden. Der
irgendwie glaubt, noch ein Welpe zu sein. (Er möchte trotz seiner 30kg am liebsten auf den Arm genommen werden, nuckelt
manchmal an meinem Daumen und schläft nur ungern alleine – doch dazu irgendwann später).
Und wie die
Jungfrau zum Kind kam? Wir liebäugelten schon länger mit einem Welpen. Doch das
Bauchgefühl stimmte nicht. Züchter unsympathisch. Zuchthund unsympathisch. Dann
die durch Frau Hibbel angesprochene - und damals noch ungelöste - Problematik der Urlaubsbetreuung.
Im Februar sagten
wir schweren Herzens mal wieder einem Züchter ab. Die Mutter des Zuchthundes war erblindet,
eine junge Hündin aus dem letzten Wurf zeigte hyperaktives Verhalten. Als mein
Mann niedergeschlagen vor dem Fernseher saß, schwang mich ich mich ans Internet
und suchte nach verantwortungsvollen Züchtern, mit Präferenz eine Hobbyzucht. Bestimmt niemanden, der seinem Vierbeiner eine Trächtigkeit nach der andern zumutet.
Schon bald fand
ich das Gesuchte. Einen Wurf V.iszla Welpen aus verantwortungsvollen Händen, in
erreichbarer Nähe. Und dann, eine kleine Nachricht, dass – in Folge T.odesfalls - ein neues Zuhause für einen zweijährigen Rüden gesucht wurde.
Eigentlich perfekt, dachte ich mir. Denn bei einem kleinen Hund hätte ich
erstmal sämtliche Teppiche in den Keller verbannen und mich mit angenagten High Heels abfinden können. Zudem hegte ich
immer den heimlichen Wunsch, einem Vierbeiner in Not ein neues zu Hause
schaffen zu können.
Am Wochenende
darauf fuhren wir zum Züchter. Die Welpen – zuckersüß, übrigens – waren alle
vergeben. Doch das spielte keine Rolle mehr. Denn zu diesem Zeitpunkt wussten
wir, entweder der große Hund oder eben keiner! Durch die Züchterin erfuhren wir übrigens, dass Stanleys ehemaliges Herrchen durch tragische Umstände ums Leben gekommen war. Der Hund hatte ein ödes Dasein im Tierheim gefristet und war aus Kummer total abgemagert. Seine ehemalige Züchterin erfuhr durch Zufall davon und holte ihn zu sich nach Hause. (Stanleys Hundemutti und Hundeoma wohnen immer noch dort und seine Schwester ist die Mutter der Welpen, für die wir uns ursprünglich interessierten).
Noch weitere drei Male besuchten
wir Stanley und gingen mit ihm spazieren. Nachdem wir uns für ihn entschieden
hatten, kam er für eine dreitägige Probephase zu uns nach Hause. Am Ende
war klar, dass Stanley am Ende des Monats definitiv zu uns
kommen wird!
Was die
Urlaubsproblematik anbelangt, haben wir nun eine Hundepension gefunden, die uns
zusagt. (Die Hunde werden im Rudel gehalten und dürfen im Haus schlafen, was
für den anhänglichen Stanley sehr wichtig sein wird.) Als Ferien-Backup-Lösung
haben wir die Züchterin, die ihn seit dem T.od seines ehemaligen Herrchens versorgt und dadurch sehr
liebgewonnen hat.